Das Treffen in Regensburg am 27. November mit dem Titel „CRISPR-Cas – von Mechanismen zu Anwendungen“ markierte den Start des neuen Formats im RNAmed Programm „Thementage“, bei denen eine komplette Veranstaltung einem zentralen Thema gewidmet ist.
Wir kamen am Universitätsklinikum Regensburg zusammen, um mehr über das vielversprechende CRISPR-Cas-System zu erfahren. Der Durchbruch in der Genomeditierung brachte den Entdeckern nicht nur den Nobelpreis ein, sondern eröffnete auch zahlreiche neue therapeutische Möglichkeiten für genetische Erkrankungen. Da am Universitätsklinikum Regensburg die erste klinische Studie zur Anwendung einer CRISPR-Cas-Therapie durchgeführt wurde, haben es sich die Regensburger Doktoranden Mario und Marina gerne zur Aufgabe gemacht, dieses spannende Symposium für ihre Kommiliton:innen und Arbeitsgruppenleiter:innen zu organisieren.
Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Föll vom Universitätsklinikum Regensburg, einer der Leiter der klinischen Studie zur Behandlung von Sichelzellanämie und Beta-Thalassämie mit der CRISPR-Cas-Gentechnologie. Er teilte seine Erfahrungen und bot Einblicke in die Entwicklung dieser Therapiemöglichkeit.
Anschließend änderte Dr. Shiraz Ali Shah, ein internationaler Gastredner von COPSAC (Copenhagen Prospective Study on Asthma in Childhood), den Fokus von klinischen Anwendungen auf den Einsatz von CRISPR-Systemen in Bakterien. Er erklärte, wie CRISPR genutzt werden kann, um Bakterien-Phagen-Interaktionen zu untersuchen, und sprach über seine Forschung zum Darm-Mikrobiom und dessen Phagenbesiedlung bei Kindern sowie die mögliche Verbindung zu chronischen Erkrankungen im späteren Leben.
Im abschließenden Vortrag sprach Prof. Dr. Stan Brouns von der TU Delft (Niederlande) über die bakteriellen Mechanismen verschiedener CRISPR-Cas-Systeme und berichtete über seine Arbeiten, die zur Entwicklung eines CRISPR-Fusionsproteins führten, genannt Craspase, das eine RNA-aktivierte Protease enthält. Craspase ist ein CRISPR-Werkzeug, das Proteine statt DNA spaltet.
Alle Referenten, zusammen mit Prof. Dr. Selim Corbacioglu (RNAmed PI aus Regensburg), nahmen anschließend an einer Podiumsdiskussion teil, die den RNAmed-Promovierenden die Gelegenheit bot, Fragen zu stellen und mit Experten aus dem CRISPR-Bereich Ideen auszutauschen.
Der Tag endete mit einer Führung durch die Klinik und den zugehörigen Laboren, gefolgt von einem abendlichen Besuch des örtlichen Weihnachtsmarkts mit Essen und Glühwein.
- Dominik Rappert, Doktorand in der Höbartner Gruppe (Universität Würzburg)