Mit dem Ziel, neue Strategien und Behandlungsformen im Kampf gegen Infektionskrankheiten zu entwickeln, wurde im Mai 2017 das Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) gegründet, ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Unser Institut leistet mit seinem integrierten Ansatz Pionierarbeit und erforscht das große Potenzial von Ribonukleinsäuren (RNA) für die Therapie und Diagnostik von Erkrankten.
Derzeit noch interimsweise in Räumlichkeiten der JMU untergebracht, erhalten wir — gefördert durch den Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, sowie kofinanziert von der Europäischen Union — ein eigenes Gebäude, um unseren Forschungsauftrag am Standort Würzburg dauerhaft zu erfüllen.
Gemeinsam mit der JMU und dem Universitätsklinikum bilden wir hier von den Grundlagen der RNA-Forschung über den Kliniksektor bis zur medizinischen Anwendung das volle Spektrum komplementärer Spitzenforschung ab. So wollen wir den großen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit wirkungsvoll begegnen, etwa neuen Pandemien und Zoonosen, zunehmenden Antibiotikaresistenzen und schweren genetischen Erkrankungen.
Laufende Bauarbeiten
Hinweise zu den laufenden Bauarbeiten und etwaigen Beeinträchtigungen auf dem Medizin-Campus finden Sie hier:
Der Entwurf
Unter der Maßgabe, einen zukunftsweisenden und zugleich wirtschaftlichen Neubau für das Helmholtz-Institut Würzburg zu errichten, wurde im Jahr 2018 ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Den Zuschlag erhielt das Münchener Büro doranth post architekten. Es ist im In- und Ausland tätig und hat bereits zahlreiche Bauten für wissenschaftliche Einrichtungen realisiert, in Bayern unter anderem in München und Erlangen.
Der Entwurf für den Standort Würzburg lässt einen schmalen, längs gerichteten Baukörper entstehen, der sich in Form und Höhe behutsam in seine Umgebung auf dem Medizin-Campus einfügt. Zugleich bildet der Korpus mit seiner transparenten Glasfassade, der lichten, offenen Treppenhalle und der durch Knickpunkte aufgebrochenen Kubatur einen zeitgemäßen Kontrast zu den benachbarten historischen Bauten aus der Gründerzeit.
Markantes Merkmal des HIRI-Neubaus ist der als fünftes Obergeschoss ausgebildete Gebäudekopf auf der Westseite, der die Eigenständigkeit des Helmholtz-Instituts auf dem Campus betont und einen Ort der Zusammenkunft sowie für Veranstaltungen bietet.
Von der Richtung Westen vorgelagerten Dachterrasse aus eröffnen sich zahlreiche Sichtbeziehungen zu den architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Der Gebäudekopf dreht sich zur Josef-Schneider-Straße, stärkt damit die Adressbildung und gibt einen angemessen proportionierten öffentlichen Platz frei, der als Begegnungsfläche und Bindeglied zum gegenüberliegenden Institut für Molekulare Infektionsbiologie und zum Rudolf-Virchow-Zentrum fungiert. Dieser neue Platz schafft außerdem eine eindeutige Zugangssituation zum Gebäude und zu den Seminarräumen im Erdgeschoss.
Bauherr
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
Finanzierung
Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Kofinanziert von der Europäischen Union
Architektur
doranth post architekten GmbH
Konzeption
Schmaler, längs gerichteter Baukörper mit einer leicht asymmetrischen Kubatur
Lichte, offene Treppenhalle
Zahlreiche offene Arbeits- und Kommunikationsbereiche
Nutzungsflexibilität
Bedienfreundlichkeit
Besonderheiten
Hochgedämmte Pfosten-Riegel-Fassade mit Sonnenschutzverglasung
Nachtauskühlung
Begrüntes Dach mit erhöhter Biodiversität
Kapazität
5/4-geschossiges Gebäude mit Laboren und Büros für ca. 130 Beschäftigte
Nutzfläche
4.780 Quadratmeter