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Graduiertenprogramm RNAmed

Aktuelles: Startschuss ins neue Jahr

Drittes RNAmed-Treffen in München

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Aktuelles

Über das Programm

Über das Graduiertenprogramm „RNAmed – Future Leaders in RNA-based Medicine“, das durch das Elitenetzwerk Bayern gefördert wird, bieten wir 15 vollfinanzierte Promotionsstellen (4 Jahre) in Würzburg, München oder Regensburg an. Das Programm ist im Dezember 2022 gestartet.

In den letzten Jahren sind RNA-basierte Therapeutika zur Behandlung verschiedener Erkrankungen auf den Markt gekommen. Mit der außerordentlich schnellen Entwicklung von RNA-Impfstoffen zur Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie wurde deutlich, dass RNA sich zu einer wichtigen Molekülklasse für die Diagnostik, Prävention und Behandlung von Krankheiten entwickelt hat.

RNAmed stattet Doktorand:innen mit den Kenntnissen und Fähigkeiten aus, die sie benötigen, um eine Karriere in dem sich schnell entwickelnden Feld der RNA-basierten Medizin starten zu können. Derzeit formen wir eine Gruppe internationaler Doktorand:innen, die in diesem spannenden Forschungsbereich arbeiten und Präzisionsmedizin sowie zielgerichtete molekulare Therapeutika entwickeln wollen. Internationalität und Interdisziplinarität, sowie extracurriculare Aktivitäten, die zum Verständnis der präklinischen und klinischen Forschung beitragen, sind wesentliche Merkmale von RNAmed.

 Unsere Studierenden

Noch Fragen?

Internationale Konferenzen, Summer Schools, Praktika

Unsere Promovierenden erhalten die Möglichkeit, Spitzenforschung zu betreiben, die das oben genannte Fachwissen kombiniert. Ein interdisziplinäres Komitee aus internationalen Wissenschaftler:innen begleitet und unterstützt die Doktorand:innen während ihrer gesamten Promotion. Eine strukturierte Ausbildung, einschließlich Summer Schools, Praktika in der Industrie, Workshops zu Hard und Soft Skills und die Möglichkeit, die eigene Forschungsarbeit auf internationalen Konferenzen zu präsentieren, runden das Programm ab. RNAmed bereitet seine Studierenden auf eine Karriere als Wissenschaftler:innen in der Forschung oder der Industrie, als Unternehmer:innen oder als politische Entscheidungsträger:innen auf dem Gebiet der RNA-basierten Medizin vor.

11 renommierte Expert:innen – 1 Mentor:in nach Wahl

RNAmed besteht im Kern aus einem vielfältigen Konsortium von Wissenschaftler:innen aus folgenden Bereichen: RNA-Modifikation und Delivery, CRISPR-Cas, microRNAs, nicht-kodierende RNAs, RNA-Biologie von Infektionen und RNA-Chemie.

Jörg Vogel | Programmsprecher

Molekulare Funktionsweise von RNA: Jörg Vogel, Würzburg (Programmsprecher)

Der Mikrobiologe Jörg Vogel ist bekannt für seine wissenschaftlichen Beiträge im Bereich der RNA-Biologie.

Jörg Vogel studierte Biochemie an der Humboldt-Universität, Berlin, und am Imperial College, London (Großbritannien). Im Jahr 1999 promovierte er an der Humboldt-Universität mit einer Dissertation über das Spleißen von Introns. Er verbrachte seine Postdoc-Zeit von 2000 bis 2001 an der Universität Uppsala (Schweden) und von 2002 bis 2003 als EMBO-Stipendiat an der Hebräischen Universität in Jerusalem (Israel). Danach leitete er von 2004 bis 2010 eine unabhängige Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Im Jahr 2009 wurde er zum W3-Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie an der Universität Würzburg berufen. 2017 wurde er Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), dem weltweit ersten staatlich geförderten Institut, das an der Schnittstelle von RNA und Infektion forscht.

Jörg Vogels Labor zielt darauf ab, das gesamte Spektrum nicht-kodierender RNAs und RNA-bindender Proteine in bakteriellen Krankheitserregern und in Komponenten des menschlichen Mikrobioms zu verstehen. Jörg Vogel entwickelt neue RNA-seq-basierte Techniken, um die RNA-Landschaft von Mikroben zu kartieren, zunehmend auf der Ebene einzelner Zellen. Das Ziel: Verstehen, wie und warum Bakterien RNA als Regulator nutzen, wenn sie Menschen infizieren. Das Labor beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen der RNA-Biologie, arbeitet aber auch an RNA-vermittelten Eingriffen in die Mikrobiota.

Für seine wissenschaftlichen Beiträge erhielt Jörg Vogel eine Reihe von Auszeichnungen, unter anderem den VAAM-Forschungspreis (2010), den Hauptpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)in 2011, den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahr 2017 und den Feldberg Prize in 2018. Er ist gewähltes Mitglied der European Molecular Biology Organisation (EMBO), der American Academy of Microbiology sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und seit 2021 Präsident der European Academy of Microbiology (EAM).

RNAmed profitiert von Jörg Vogels großer Expertise an der Schnittstelle von RNA-Biologie und Infektionsforschung sowie von seinem internationalen Netzwerk. Den Studierenden wird er die Bedeutung der RNA-basierten Infektionsforschung näherbringen und das immense Potenzial für zukünftige Anwendungen aufzeigen.

Thomas Carell

RNA-Analyse & -Modifikation: Thomas Carell, München

Thomas Carell ist Chemiker. Seine Forschungsarbeiten zur DNA-Reparatur und Epigenetik verfügen über großes Potenzial für die Krebstherapie. Darüber hinaus ist seine Forschung über die Ursprünge des Lebens von zentraler Bedeutung für das Verständnis der Struktur lebendiger Materie. Seine Arbeit ist interdisziplinär und umfasst die Forschungsbereiche der organischen Chemie, Biologie und Medizin.

Thomas Carell begann seine akademische Laufbahn in der Chemie an den Universitäten Münster und Heidelberg. Im Jahr 1993 promovierte er bei Prof. H. A. Staab am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg. Nach seiner Postdoc-Zeit bei Prof. J. Rebek am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA) von 1993 bis 1995 wechselte er an die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich (Schweiz) um bei Prof. F. Diederich seine unabhängige Forschung zu beginnen. Er wurde 1999 habilitiert. Im Jahr 2000 nahm er eine Position als Professor für Organische Chemie an der Philipps-Universität in Marburg an, 2004 wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Dort leitet er eine Forschungsgruppe für Chemische Biologie, die die Grundlagen epigenetischer Programmierung in DNA und RNA untersucht.

Thomas Carell ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und seit 2019 Mitglied des Aufsichtsrates der BASF SE. Auch als Unternehmer hat er sich hervorgetan: Im Jahr 2008 gründete er zusammen mit der BASF SE die baseclick GmbH. Er ist außerdem Sprecher des SFB1309 (Chemical Biology of Epigenetic Modifications). Thomas Carell bringt seine umfangreiche Expertise auf dem Gebiet der RNA-Modifikationen in das RNAmed-Graduiertenprogramm ein.

Selim Corbacioglu

Klinische RNA-Forschung: Selim Corbacioglu, Regensburg

Selim Corbacioglu ist Kliniker. Nach seinem Studium forschte er als Stipendiat auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Um sein Wissen in diesen Bereichen weiter zu vertiefen, war er von 1994 bis 1997 als Assistenzarzt in New York City (USA) tätig. Anschließend wurde er Fellow am renommierten Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, wo er sich weiter mit onkologischen und hämatologischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen beschäftigte. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Zürich (Schweiz) wurde Selim Corbacioglu 2002 zum Professor in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm ernannt. Seit 2010 leitet er die Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Regensburg, wo er seine Forschung zu hämatologischen Erkrankungen bei Kindern und jungen Erwachsenen fortsetzt.

Neben seiner Tätigkeit als praktizierender Kinderarzt ist Selim Corbacioglu Experte auf dem Gebiet der Gentherapie. Er leitet klinische Studien mit der „Genschere“ CRISPR-Cas, die vielversprechende Ergebnisse bei seltenen Krankheiten wie der Sichelzellanämie zeigen. Bei RNAmed bringt Selim Corbacioglu sein Fachwissen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Klinik ein. Sein Input ist besonders wertvoll, wenn es darum geht, ein Medikament vom Labor in Richtung der Anwendung im Patienten zu entwickeln.

Stefan Engelhardt

Therapeutische kleine RNAs: Stefan Engelhardt, München

Stefan Engelhardt forscht als klinischer Wissenschaftler an nicht-kodierenden RNAs im Herz-Kreislauf-System. Er studierte Medizin an den Universitäten Regensburg und München sowie in Harvard. Nach seinem Masterabschluss am Max-Planck-Institut für Biochemie und seiner Promotion sowie Postdoc-Zeit an der Universität Würzburg leitete er eine Nachwuchsgruppe am DFG-Zentrum für Experimentelle Biomedizin (Rudolf-Virchow-Zentrum). Bevor er im Jahr 2008 dem Ruf auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an der Technischen Universität München folgte, war er Professor am Institut für Pharmakologie der Universität Würzburg. Er gründete die Münchener Herzallianz, den bayerischen Standort des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), und war von 2011 bis 2020 deren Sprecher.

Im Rahmen von RNAmed steuert Stefan Engelhardt sein umfangreiches Fachwissen an der Schnittstelle von RNA-Biologie und Krankheiten bei. Die Studierenden profitieren sowohl von seiner wissenschaftlichen Expertise über nicht-kodierende RNAs als auch von seiner Erfahrung im Bereich der translationalen Medizin.

Dina Grohmann

CRISPR-Cas-Systeme: Dina Grohmann, Regensburg

Dina Grohmann verbindet die Bereiche Mikrobiologie, Biochemie und Biophysik, um die molekularen Mechanismen der Transkription, die Wirkungsweise von CRISPR-Cas-Systemen und die Funktion von eukaryotischen und prokaryotischen Argonaute-Proteinen zu entschlüsseln.

Nach ihrem Biologiestudium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf wechselte sie an das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund. Ihren Doktortitel erhielt sie 2006 von der Heinrich-Heine-Universität. Von 2007 bis 2011 war sie als Postdoc am University College London (Großbritannien) tätig. Im Jahr 2009 war sie außerdem Gastwissenschaftlerin an der Rutgers University in den USA. Am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Technischen Universität Braunschweig wurde sie 2011 Nachwuchsgruppenleiterin und gründete ihre eigene Forschungsgruppe.

Im Jahr 2015 wurde Dina Grohmann zunächst zur außerplanmäßigen Professorin ernannt, seit 2019 hat sie eine ordentliche Professur für Mikrobiologie an der Universität Regensburg inne. Darüber hinaus ist Dina Grohmann Leiterin des Archaeenzentrums in Regensburg, was einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit widerspiegelt: Zum einen will sie regulatorische Netzwerke in Archaeen verstehen, zum anderen neue Archaea-Arten isolieren und charakterisieren. Weiter will Grohmann die Vielseitigkeit von Archaeen für biotechnologische Anwendungen nutzen. Im letztgenannten Bereich hat sie sich bereits als Unternehmerin hervorgetan: Sie hat die Gründung der Microbify GmbH vorangetrieben, einem Unternehmen, das methanogene Archaeen für die Produktion von Methan im industriellen Maßstab nutzen will. Die Studierenden von RNAmed profitieren nicht nur von Dina Grohmanns Expertise als Unternehmerin. Sie bringt auch ihre Erfahrung auf dem Gebiet der CRISPR-Cas-Systeme ein, einer vielversprechenden und neuartigen Klasse von RNA-basierten Therapeutika.

Claudia Höbartner

RNA-Analyse & -Modifikation: Claudia Höbartner, Würzburg

Die Chemikerin Claudia Höbartner studierte in Wien (Österreich) und Zürich (Schweiz). Sie erhielt ihren Doktortitel 2004 von der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Österreich). Nach ihrer Postdoc-Zeit an der Universität Illinois in den USA, welche durch ein Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) unterstützt wurde, wurde sie durch das Hertha-Firnberg-Programm des FWF gefördert.

Im Jahr 2008 wechselte sie an das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und wurde dort Leiterin einer Forschungsgruppe. 2014 wurde sie zur Professorin am Institut für Organische und Biomolekulare Chemie an der Georg-August-Universität Göttingen ernannt.

Seit Juli 2017 ist sie Professorin am Institut für Organische Chemie an der Universität Würzburg. Zu ihren größten Forschungsinteressen gehört die Chemie natürlicher Nukleinsäuremodifikationen und synthetischer Nukleinsäuren mit besonderem Schwerpunkt auf katalytischer RNA und DNA (Ribozyme und Desoxyribozyme) sowie Aptameren. Seit 2016 wird ihre Forschung durch einen ERC Consolidator Grant gefördert.

Claudia Höbartner teilt ihr Wissen zum Thema RNA-Modifikationen mit RNAmed. Dieses bildet die Voraussetzung dafür, solche Moleküle biologisch verfügbar zu machen. Ihre Kernkompetenz liegt in den Bereichen RNA-Synthese, -Ligation, -Markierung und -Modifikation, die für mehrere Projekte dieses Graduiertenprogramms von entscheidender Bedeutung sind.

Lorenz Meinel

Formulierung und Delivery von Arzneimitteln: Lorenz Meinel, Würzburg

Der Pharmazeut Lorenz Meinel hat sich auf die Zusammensetzung von schwer wasserlöslichen Verbindungen und Wirkstoffabgabesystemen spezialisiert.

Er studierte von 1993 bis 1998 Pharmazie an der Universität Würzburg und wechselte dann als Doktorand an die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich (Schweiz). Von 2002 bis 2004 war er Postdoc in Cambridge, Massachusetts (USA), bis er 2005 Doktorand in Frankfurt am Main wurde. Beim Arzneimittelhersteller Novartis in Basel (Schweiz) hatte er von 2005 bis 2010 eine leitende Position inne. Dort war er für globale Programme in allen klinischen Entwicklungsphasen mit besonderem Fokus auf muskuloskelettalen Erkrankungen verantwortlich. Im Jahr 2007 wurde er in Zürich habilitiert. 2010 wurde er auf den Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie am Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Universität Würzburg berufen.

Lorenz Meinels umfassende Erfahrung in der Arzneimittelentwicklung macht ihn zu einer Bereicherung für RNAmed. Einen besonderen Fokus legt er auf die Anwendung von Arzneimittelsubstanzen in ersten präklinischen und klinischen Studien, genauer auf deren Abgabe und Zusammensetzung. Er steuert sein Wissen über die Verarbeitung, Verabreichung und Profilierung neuartiger RNA-basierter Therapeutika im Hinblick auf die biotechnologische Entwicklung bei.

Gunter Meister

Molekulare Funktionsweise von RNA: Gunter Meister, Regensburg

Als RNA-Biologe hat sich Gunter Meister auf nicht-kodierende RNA-Signalwege in Säugerzellen spezialisiert. Unter anderem forscht er an RNA-Interferenz, menschlichen Argonaute-Proteinen und an der Beschreibung nicht-kodierender RNAs bei Krebserkrankungen.

Er promovierte über die Regulation des Spleißens am Max-Planck-Institut für Biochemie und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Danach wechselte er als Postdoc in das Labor von Tom Tuschl an der Rockefeller University in New York (USA). Dort begann er, sich mit den Mechanismen der durch kleine RNAs gesteuerten Genregulation auseinanderzusetzen. Im Jahr 2005 startete er sein eigenes Labor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Sein Labor trug maßgeblich zum aktuellen Verständnis des Mechanismus der microRNA-Regulierung bei. 2009 wurde er zum Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie an der Universität Regensburg berufen. Dort liegt sein Forschungsfokus auf der biochemischen Analyse von Genregulationswegen, die durch kleine RNAs gesteuert werden, sowie auf langen nicht-kodierenden RNAs, RNA-bindenden Proteinen und auf RNA-Modifikationen bei Säugetieren. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit dient er der Universität auch als Dekan der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin.

Gunter Meister erhielt einen Forschungspreis von der Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung, den Young Investigator Award der Schering Stiftung sowie ERC Starting und Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats.

Gunter Meisters Fachwissen in der grundlegenden RNA-Biologie und der Anwendung von Technologien bei Erkrankungen des Menschen wie Krebs ist entscheidend für RNAmed. Es ermöglicht den Studentierenden, klinisch relevante Zielmoleküle für verschiedene Krankheitsbilder zu identifizieren.

Olivia Merkel

Formulierung und Delivery von Arzneimitteln: Olivia Merkel, München

Olivia Merkel ist Pharmazeutin mit großem Interesse an RNA-Delivery. Sie hat neuartige Verfahren entwickelt, um biologisch aktive RNA-Moleküle in Lymphozyten und Makrophagen einzubringen. Dies eröffnet neue Wege, Lungen-, Entzündungskrankheiten oder Krebs zu behandeln.

Nach ihrem Studium erhielt Olivia Merkel 2005 die Zulassung als Phamazeutin. Im Jahr 2006 schloss sie ihr Masterstudium der Pharmazeutischen Technologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ab, 2009 wurde sie in Pharmazeutischer Technologie von der Philipps-Universität Marburg promoviert. Nach ihrer Postdoc-Zeit in Marburg wurde sie zwischen 2011 und 2017 zur Assistenzprofessorin für Pharmazie an der Wayne State University in Detroit (USA) ernannt. Zu dieser Zeit war sie auch wissenschaftliches Mitglied des Molekulartherapeutik-Programms sowie Dozentin im Graduiertenprogramm für Krebsbiologie am Barbara Ann Karmanos Cancer Institute in Detroit. Seit 2015 ist sie Professorin für Drug Delivery im Department Pharmazie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Olivia Merkel hat mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderem den PHOENIX Pharmacy Award, den Prinzessin Therese von Bayern-Preis, einen ERC Starting Grant, den Galenus Technologie-Preis, den Young Investigator Award des College of Pharmacy an der Wayne State University, den Young Pharmaceutical Investigator Award der European Federation for Pharmaceutical Science, den Carl-Wilhelm-Scheele-Preis der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und den Preis für die beste Doktorarbeit an der Philipps-Universität Marburg. Von 2020 bis 2021 war sie Präsidentin der Deutschen Sektion der Controlled Release Society (CRS). Seit 2020 ist sie Vorsitzende der CRS-Fokusgruppe „Transdermal and Mucosal Delivery“.

Mit ihrer umfangreichen Erfahrung im Bereich der RNA-Delivery ist Olivia Merkel für RNAmed von großer Bedeutung. Sie vermittelt den Studierenden das notwendige Fachwissen, wie ein Wirkstoff in vivo verfügbar gemacht werden kann, nachdem in vitro Daten gesammelt wurden.

Alessandra Moretti

CRISPR-Cas-Systeme: Alessandra Moretti, München

Alessandra Moretti ist Expertin auf dem Gebiet der regenerativen Medizin im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Sie studierte Chemie und Pharmazie in Padua (Italien) und erhielt ihren Doktortitel im Jahr 1997. Nachdem sie vier Jahre an der University of California in San Diego (USA) und dem Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston (USA) geforscht hat, wurde sie 2006 Leiterin der Abteilung für Molekulare Kardiologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität (TU) München. Im Jahr 2015 wurde sie zur Professorin für Regenerative Medizin kardiovaskulärer Erkrankungen an der TU München berufen.

Alessandra Moretti forscht im Bereich der Stammzellbiologie und der Entwicklung des Herz-Kreislauf-Systems. Ihr Schwerpunkt liegt zum einen auf kardiovaskulären Vorläuferzellen und deren Differenzierung in verschiedene Zelltypen des Herzens. Zum anderen beschäftigt sie sich mit zellulärer Plastizität, mit induzierten pluripotenten Stammzellen zur Charakterisierung kardiovaskulärer Krankheitsbilder sowie mit regenerativen Therapieansätzen. Insbesondere setzt sie RNA-basierte Genom-Editierverfahren wie CRISPR-Cas-Systeme ein, um die ordnungsgemäße Funktion kranker Herzen wiederherzustellen und Herzmuskelzellen nach Verletzungen zu regenerieren. Ihre Forschung ist daher eindeutig mit der klinischen Anwendungen auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Ihr Fachwissen und ihre Kenntnisse sind deshalb sehr wertvoll für RNAmed-Studierende.

Cynthia Sharma

Molekulare Funktionsweise von RNA: Cynthia Sharma, Würzburg

Cynthia Sharma erforscht grundlegende Aspekte der Genregulation und Virulenzkontrolle bei bakteriellen Krankheitserregern sowie bei CRISPR-Cas-Immunsystemen. Dafür macht sie sich experimentelle Ansätze aus der RNA- und Mikrobiologie sowie der Biochemie zunutze.

Nach ihrem Biologiestudium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf wechselte Cynthia Sharma für ihre Promotion an das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie (MPI-IB) in Berlin. Sie erhielt 2009 ihren Doktortitel von der Universität Bielefeld. Nach einer kurzen Tätigkeit als Postdoc am MPI-IB wurde sie 2010 Gastwissenschaftlerin an den National Institutes of Health in Bethesda (USA). Im Jahr 2010 startete Cynthia Sharma ihre eigene Forschungsgruppe als Nachwuchsgruppenleiterin am Forschungszentrum für Infektionskrankheiten (ZINF) der Universität Würzburg (JMU). 2016 wurde Cynthia Sharma auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Molekulare Infektionsbiologie II der JMU berufen, seit 2017 ist sie W3-Professorin am Institut für Molekulare Infektionsbiologie in Würzburg. Cynthia Sharma ist seit 2018 Sprecherin des ZINF.

Um Mechanismen und Funktionen von RNA-Protein-Komplexen, kleinen RNAs und kleinen Proteinen in bakteriellen Krankheitserregern zu erforschen, verwendet Cynthia Sharmas Gruppe diverse Deep-Sequencing-Ansätze, Mikrobiologie, Genetik und RNA-Biologie sowie biochemische Methoden. Zudem hat ihr Labor 3D-Infektionsmodelle entwickelt, um die Wechselwirkungen zwischen Wirt und Erreger zu untersuchen. Darüber hinaus hat das Sharma-Labor verschiedene genetische und molekularbiologische Instrumente zur Untersuchung des CRISPR-Cas-Systems von Campylobacter jejuni entwickelt. Kürzlich konnte die Gruppe ihre grundlegenden Entdeckungen in C. jejuni in eine neue multiplexfähige CRISPR-Diagnostikplattform umsetzen. Cynthia Sharma liefert mit ihrer großen Sachkenntnis auf dem Gebiet der bakteriellen RNA-Biologie, der CRISPR-Cas-Mechanismen und -Funktionen sowie mit ihren Erfahrungen im Bereich Deep Sequencing einen wichtigen Beitrag zu RNAmed.

RNAmed auf einen Blick

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 1

Vollfinanzierte Promotionsstellen (4 Jahre)

Wir bieten eine gesicherte Finanzierung für vier Jahre.

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 2

Internationale Spitzenforscher:innen

RNAmed vereint eine Gruppe von Spitzenforscher:innen aus der Grundlagenforschung sowie der translationalen und klinischen Forschung.

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 3

Hochgradig interdisziplinäre Forschung

Wir betrachten RNA aus biologischer, chemischer, pharmazeutischer und klinischer Perspektive.

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 4

Internationale Summer Schools

Im ersten Jahr ihrer Promotion haben RNAmed-Studierende die Möglichkeit, an einer renommierten Summer School teilzunehmen.

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 5

Praktika in der Industrie

Wir verfügen über starke Kooperationen mit mehreren Biotech- und Pharmaunternehmen. RNAmed-Studierende können dort im Rahmen von Praktika arbeiten und forschen, um Industrie-Erfahrung aus erster Hand zu sammeln.

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 6

Forschungsaufenthalte im Ausland

RNAmed stellt seinen Studierenden Mittel zur Verfügung, damit sie in Partnerlabors im Ausland forschen oder an internationalen Konferenzen teilnehmen können.

Graduiertenprogramm RNAmed: Symbolbild Zahl 7

Einblicke in Recht und Ethik

RNAmed-Studierende betreiben nicht nur erstklassige Forschung, sondern werden auch in ergänzenden Disziplinen wie Recht, geistiges Eigentum und Ethik ausgebildet.

Kontakt

Jörg Vogel

Prof. Jörg Vogel

Geschäftsführender Direktor

+49 931 31 82575 E-Mail

 

Der Freistaat Bayern fördert im Rahmen seiner Elitenetzwerk-Initiative das Graduiertenprogramm RNAmed - Future Leaders in RNA-based Medicine.

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