Nach dem erfolgreichen Start der Thementage-Reihe im November des vergangenen Jahres befasste sich dieser Topic Day mit dem Thema „Immunerkennung von RNA“. Er fand am 19. Mai 2025 am Institut für Chemische Epigenetik (ICEM) der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) satt und zielte darauf ab, unser Verständnis der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen RNA und dem Immunsystem zu vertiefen. Dabei lag der Fokus auf molekularen Erkennungsmechanismen und deren Bedeutung für therapeutische Strategien.
Den Auftakt machte Prof. Veit Hornung von der LMU, ein Clarivate Highly Cited Researcher 2024, der das häufig übersehene angeborene Immunsystem als spannendes Forschungsgebiet für RNA-Medikamente vorstellte. Er betonte die Bedeutung von Nukleotid-Erkennungsmechanismen in menschlichen Zellen und erinnerte daran, dass bestimmte häufig verwendete Zelllinien diese natürlichen Reaktionen nicht aufweisen.
Nach dem Mittagessen verlagerte Prof. Kathrin Leppek vom Universitätsklinikum Bonn den Fokus auf die „alte Maschinerie des Lebens“, das Ribosom. Sie gab einen Überblick über die vielfältige Zusammensetzung des menschlichen Ribosoms und stellte ihre Forschungsergebnisse zu diesen Strukturen vor. Ein besonderer Höhepunkt war eine kurze Demonstration, wie die Optimierung der RNA-Sekundärstruktur zur Impfstoffentwicklung beiträgt.
Prof. Min Ae Lee-Kirsch vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden schloss die Vortragsreihe mit einer aufschlussreichen Präsentation über seltene Erkrankungen ab. Dabei legte sie den Schwerpunkt auf die translationale Forschung und insbesondere auf die klinischen Manifestationen von Lupus, einer Autoimmunkrankheit.
Den Abschluss des Tages bildete eine Podiumsdiskussion mit den Gastsprechern sowie ein geselliger Abend in einem Münchener Biergarten.
Am zweiten Tag wurde das Treffen mit einem neuen, von den Studierenden organisierten Format namens „Methodenseminar“ fortgesetzt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, unsere bevorzugten Arbeitsmethoden auszutauschen und sie unseren Kommilitonen auf leicht verständliche Weise vorzustellen. Im Vorfeld schlug jeder Studierende eine Forschungsmethode vor, von denen nach einer Abstimmung drei für ausführliche Präsentationen ausgewählt wurden. Darüber hinaus fand ein sogenannter „Methoden-Mixer“ statt, um den Austausch über weitere Methoden zu fördern. Aufgrund des Erfolgs des ersten Methodenseminars soll es nun ebenfalls zu einer Veranstaltungsreihe werden, die zweimal jährlich stattfindet.
Anna Fürst eröffnete das „Methodenseminar“ mit einem Überblick über die Grundlagen der künstlichen Stammzellkultur. Anschließend stellte Noah Holzleitner Google Colab vor und konzentrierte sich dabei auf den Prozess der gemeinsamen Nutzung von Bioinformatik-Forschungsergebnissen. Marina Sauer schloss die Sitzung mit einer aufschlussreichen Diskussion über die Durchflusszytometrie zur Analyse extrazellulärer Vesikel ab.
Ein weiteres Highlight stellte der „Methoden Mixer“ dar, der einen detaillierteren Austausch und Diskussionen mit allen ermöglichte. Nach zwei Tagen voller informativer Aktivitäten besuchten wir noch einzelne Labore der LMU, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
Noah Holzleitner – Doktorand in der Gruppe von Prof. Julian Grünewald (Technische Universität München)