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Bild von Michael Briese, Saeede Salehi, Abdolhossein Zare und Michael Sendtner. Foto: privat

Genveränderungen auf die Schliche kommen

Michael Briese und Michael Sendtner erforschen die Spinale Muskelatrophie

Die Spinale Muskelatrophie, kurz SMA, ist eine der häufigsten monogenetischen Erkrankungen bei Kindern. Hauptmerkmal dieser neurologischen Entwicklungsstörung ist die Degeneration der unteren Motoneuronen im Rückenmark, die zu einer Atrophie der zugehörigen Muskulatur führt. Dabei sind verschiedene Muskelgruppen unterschiedlich stark betroffen, was darauf hindeutet, dass bestimmte Populationen von Motoneuronen empfindlicher auf den Krankheitsprozess reagieren als andere.

Während der genetische Defekt, der SMA zugrunde liegt, bereits 1995 identifiziert wurde, ist der Mechanismus, der zum selektiven Verlust von Motoneuronen führt, noch nicht vollständig erforscht. Das wollen Michael Briese und Michael Sendtner, zusammen mit den Promovierenden Saeede Salehi und Abdolhossein Zare, vom Institut für Klinische Neurobiologie des Universitätsklinikums Würzburg in ihrem Projekt am Single-Cell Center Würzburg ändern. Sie wollen Gentranskripte identifizieren, die eine Resistenz gegen bzw. Anfälligkeit für die Degeneration von Motoneuronen vermitteln. Diese Forschungsergebnisse könnten die Grundlage für die Entwicklung neuer Therapien bilden – nicht nur für SMA, sondern auch für andere Motoneuron-Erkrankungen.