EN | DE

HIRI-Team erhält Förderung von der Helmholtz-Gemeinschaft zur Ausgründung von Leopard Biosciences

Diagnostiktechnologie LEOPARD soll zur Marktreife gebracht werden

Die Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt das Helmholtz-Institut Würzburg (HIRI) mit zwei Grants in Höhe von insgesamt mehr als einer Million Euro. Mit dieser Förderung soll die Diagnostiktechnologie LEOPARD kommerzialisiert werden. Die innovative Diagnostikplattform, die mehrere RNA- und DNA-Biomarker in einem einfachen Point-of-Care-Test nachweisen kann, soll künftig zu besseren Entscheidungen in der medizinischen Versorgung verhelfen. Die Mittel stammen aus dem Ausgründungsprogramm Helmholtz Enterprise und dem Helmholtz-Validierungsfonds.

Mit der Erforschung der natürlichen Genschere CRISPR, einem Teil des bakteriellen Immunsystems, hatten das Helmholtz-Institut Würzburg (HIRI) und die Julius-Maximilians-Universität (JMU) einen Durchbruch in der medizinischen Diagnostik erzielt. Die gemeinsame Forschung an CRISPR-Ribonukleinsäuren (RNAs) führte zur Entwicklung einer neuen Technologie namens LEOPARD. Die Ergebnisse wurden bereits in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

Im Gegensatz zu bestehenden Technologien wie der Polymerase-Kettenreaktion (PCR, von engl. polymerase chain reaction) hat LEOPARD das Potenzial, mehrere krankheitsbezogene Biomarker in einem einzigen Test am Point-of-Care nachzuweisen. Dies wird Ärzt:innen ein unmittelbares Bild vom Gesundheitszustand eines Patienten vermitteln und zu besseren und schnelleren Behandlungsplänen führen. Die einfache Anwendbarkeit der auf der LEOPARD-Technologie basierenden Tests birgt auch großes Potenzial für den Einsatz in ressourcenarmen Umgebungen, zum Beispiel bei Tuberkulose oder vernachlässigten Tropenkrankheiten in Regionen ohne Zugang zu klinischer Laborinfrastruktur.

Das HIRI-Spin-off-Team von Leopard Biosciences unter Leitung des HIRI-Abteilungsleiters Chase Beisel wird die Fördermittel nutzen, um die Technologie weiter zu erproben und ihre Kommerzialisierung voranzutreiben. Leopard Biosciences wird in den kommenden Monaten ausgegründet. Ziel der Ausgründung ist es, ein führender Akteur im Bereich der molekularen Point-of-Care-Diagnostik zu werden.

Über Helmholtz Enterprise

Das Ausgründungsprogramm Helmholtz Enterprise fördert die unternehmerische Tätigkeit und die Ausgründungsaktivitäten von Wissenschaftler:innen in der Helmholtz Gemeinschaft. Es besteht aus zwei eigenständigen Modulen, die unabhängig voneinander beantragt werden können. Das Spin-off-Programm finanziert den Aufbau am Zentrum tätiger Gründungsteams und die Umsetzung von Gründungsprojekten. Das Spin-off-Programm finanziert bei Bedarf auch extern gefundene Teammitglieder und kann dazu eingesetzt werden, die Gründungskompetenzen des internen Teams zu erweitern, zum Beispiel durch Teilnahme an Entrepreneurship Trainings.

Das Field Study Fellowship finanziert den Zentren beziehungsweise deren Instituten ein Budget für Personal- und Sachkosten, um Kundenbedürfnisse durch Interviews und Marktrecherche herauszufinden.

Weitere Informationen

Über die Helmholtz-Validierungsprojekte

Die zentrale Zielstellung der Validierungsprojekte in der Transferkampagne ist es, die Lücke zwischen Idee und Anwendung zu schließen. Die finanzielle Unterstützung soll es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Helmholtz-Zentren ermöglichen, Forschungsergebnisse soweit zu validieren, dass eine Wertsteigerung und Kommerzialisierbarkeit erreicht wird.

Eine Validierung kann beispielsweise in Form eines Nachweises einer technischen Anwendungsfähigkeit, eines Produktionsverfahrens oder einer präklinischen Prüfung (Proof-of-Concept Projekte) erfolgen, wodurch der Wert der Erfindung und die Kommerzialisierungschance des Produktes oder Services erhöht wird.

Weitere Informationen