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Wissenschaft und Familie unter einen Hut bringen

Helmholtz-Institut Würzburg startet Kindertagespflege in Kooperation mit der Stadt

Würzburg, 28. November 2022 – Eine Familie gründen und ohne lange Unterbrechung wieder in die Wissenschaft einsteigen können – das wünschen sich viele junge Forscherinnen und Forscher. Das Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) unterstützt seine Beschäftigten hierbei nach Kräften. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter voranzutreiben, bietet das HIRI seinen Mitarbeiter:innen ab sofort eine qualifizierte Kindertagespflege in Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg an.

Alice Hohn, Administrative Leiterin am Helmholtz-Institut: "Eine Vielzahl unserer Mitarbeitenden kommt aus dem Ausland. Einige bringen ihre Familie mit, starten bei uns aber selten passend zum Beginn eines Kindergartenjahres." Und dann müsse oft auch erst eine Wohnung gefunden werden. Daher brauche es eine institutsnahe, deutsch- und insbesondere auch englischsprachige Kinderbetreuung, so Hohn.

Die Wissenschaftsmanagerin setzt sich intensiv dafür ein, jungen Menschen die Sorge zu nehmen, durch Elternschaft in der Forschung abgehängt zu werden. "Mein Dank gilt Matthias Krebs, der durch eine glückliche Fügung von unseren Bestrebungen gehört hatte. Mit ihm als Tagespflegeperson haben wir ein perfektes Zusammenspiel von Nachfrage und Angebot", freut sich Hohn.

Englischsprachig und flexibel

Krebs, der nach seinem Studium der Anglistik und Galloromanistik langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für englische Sprachwissenschaft der Universität Würzburg war, leitet die Tagespflege "Flipsi" in Würzburgs Altstadt. Die soeben eröffnete Einrichtung bietet eine Betreuung für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren an.

Bereits seit 2019 ist Krebs als qualifizierte Tagespflegeperson tätig und kennt als Vater zweier Kinder die Herausforderungen, denen berufstätige Eltern begegnen. Er folgt dem situationsorientierten Ansatz in der sozialpädagogischen Praxis, bei dem vernetztes, ganzheitliches Lernen in Alltagssituationen im Vordergrund steht. "Kinder haben die phänomenale Fähigkeit, Sprachen in Windeseile ganz nebenbei zu lernen", sagt Matthias Krebs. Er spreche deshalb mit den Kindern weitestgehend Englisch, um ihnen Sprachmelodie und Grammatik näher zu bringen, ohne diese zu verschulen.

Gesetzlich gefördert

Die Kindertagespflege wird nach den Vorgaben des SGB VIII und des BayKiBiG gesetzlich gefördert und ist fest im Serviceangebot der Stadt Würzburg verankert. Wie institutionalisierte Betreuungsformen, zum Beispiel Kindergärten, hat sie einen Bildungsauftrag, stellt aber im Vergleich zu diesen eine zeitlich flexiblere, besonders bedarfsorientiere Leistung dar.

Claudia Ebert vom städtischen Fachbereich Jugend und Familie erläutert das Konzept: "Die selbstständigen Tagespflegepersonen haben eine spezifische Ausbildung und eine Pflegeerlaubnis der Stadt Würzburg. In kleinen familienähnlichen Gruppen können sie die Kinder optimal fördern und die Betreuungszeiten am Bedarf der Eltern orientieren." Durch die individuellen Ausrichtungen der Tagespflegpersonen sei es häufig möglich, auf besondere Anforderungen einzugehen. Im Falle des HIRI sei das beispielsweise die zusätzliche englische Sprache, meint Ebert.

Die ab sofort am HIRI verfügbare Kindertagespflege ergänzt bestehende Angebote des Forschungsinstituts, darunter flexible Arbeits- und Teilzeitmodelle, Babysitting, ein Eltern-Kind-Raum und regelmäßige soziale Aktivitäten.

 

Britta Grigull

Pressekontakt

Dr. Britta Grigull