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Entschlüsselung der Geheimnisse rund um die Blutplättchenproduktion

Zoltan Nagy untersucht den Reifungsprozess von blutbildenden Zellen

Wer ein erhöhtes Blutungsrisiko hat, kann etwa nach einer Verletzung oder vor einer Operation auf eine Blutplättchentransfusion angewiesen sein. Vor allem Krebspatientinnen und -patienten sind auf Thrombozytenspenden angewiesen, da die Therapien die Blutzellenbildung häufig stören. Der demografischen Alterung und steigenden Zahl an Krebspatienten steht eine sinkende Verfügbarkeit von Blut- und Thrombozytenspenden gegenüber, was zu Engpässen bei der Transfusion von Thrombozytenkonzentraten führen dürfte. Dieses Ungleichgewicht stellt eine drängende Herausforderung für die Gesundheitssysteme dar.

Zoltan Nagy vom Universitätsklinikum Würzburg könnte zur Lösung beitragen. Er will die Schlüsselfaktoren und molekularen Mechanismen untersuchen, welche die Entwicklung der blutbildenden Zellen, auch Megakaryozyten, steuern. Dazu analysiert Nagy mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierung die genetische Aktivität innerhalb einzelner Zellen in verschiedenen Reifungsstadien. Darüber hinaus will er durch Genmanipulationsexperimente in bestimmte Gene eingreifen, um deren Rolle bei der Reifung von Megakaryozyten zu beobachten und so potenzielle neue Angriffspunkte für Interventionen zur Verbesserung der Blutplättchenproduktion zu finden. Unterstützt wurde er bei der Entwicklung seiner Forschungsmethode durch das Single-Cell Center Würzburg.

Jetzt wurde Zoltan Nagy von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in das renommierte Emmy Noether-Programm aufgenommen. Der Biologe erhält über einen Zeitraum von sechs Jahren mehr als 1,7 Millionen Euro für den Aufbau einer Forschungsgruppe am Institut für Experimentelle Biomedizin des Universitätsklinikums Würzburg.

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