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Bild von Manfred Lutz. Foto: Arpa Aintablian

Wie sich unser angeborenes Immunsystem erinnert

Manfred Lutz erforscht, wie sich „trainierte“ Suppressor-Monozyten entwickeln

Lange Zeit ging man davon aus, dass das angeborene Immunsystem im Gegensatz zum erworbenen Immunsystem kein Gedächtnis hat. Das bedeutet, dass es bei einer erneuten Infektion nicht schneller oder stärker anspricht. In jüngster Zeit hat sich jedoch gezeigt, dass sich auch Monozyten über Wochen und Monate an Krankheitserreger erinnern und verstärkt reagieren können. Da sich dieses Kurzzeitgedächtnis stark vom adaptiven Gedächtnis der T- und B-Zellen unterscheidet, spricht man vom „Monozyten-Training“.

Die Vorarbeiten von Manfred Lutz von der Universität Würzburg deuten darauf hin, dass Monozyten nicht nur für eine verbesserte Immunabwehr trainiert werden können, sondern auch für die Suppression von Immunantworten. Diese „trainierte Suppression“ will er nun in seinem Projekt am Single-Cell Center Würzburg erforschen. Gemeinsam mit Florian Erhard von der Universität Regensburg und Thomas Hennig von der Universität Würzburg untersucht er deshalb, wie Vorläuferzellen dazu gebracht werden können, sich zu suppressiven Monozyten zu entwickeln. Die Erkenntnisse könnten in Zukunft neue Therapien ermöglichen.

Über das Single-Cell Center Würzburg

Das Single-Cell Center Würzburg ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) mit der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität (JMU), dem Universitätsklinikum Würzburg (UKW), dem Fraunhofer-Translationszentrum für Regenerative Therapien (TLZ-RT) und der Max-Planck-Forschungsgruppe am Würzburger Institut für Systemimmunologie (WüSI).

Aufgabe der Einrichtung ist es, Krankheiten auf der Ebene einzelner Zellen zu analysieren und zu verstehen. Dadurch soll es künftig besser gelingen, frühestmöglich und verlässlich vorherzusagen, welchen Verlauf eine Erkrankung nehmen wird und wie sie bestmöglich behandelt werden kann.