Für ihre bedeutenden Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der Virologie hat die Robert-Koch-Stiftung Nora Schmidt mit dem Postdoktorandenpreis ausgezeichnet. Die Stiftung würdigt damit ihre Untersuchungen zur Interaktion verschiedener SARS-CoV-2 RNAs mit Proteinen der menschlichen Wirtszelle. Diese Arbeiten führte sie als Postdoktorandin in der Gruppe von Mathias Munschauer am Helmholtz-Institut Würzburg durch. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 8. November in Berlin verliehen.
Wie es dem Coronavirus SARS-CoV-2 gelingt, bei einer Infektion seinen Vermehrungsmechanismus in Gang zu setzen, war lange Zeit nicht vollständig verstanden. In einer Studie, die im Oktober 2023 in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht wurde, wies ein Forschungsteam um Munschauer erstmals nach, dass es das menschliche Protein SND1 ist, das im Zusammenspiel mit dem viralen Protein NSP9 die genetische Replikation des Virus stimuliert. Die Wissenschaftler:innen, darunter Nora Schmidt als eine der Erstautor:innen, stellten zudem fest, dass NSP9 den Vermehrungsprozess antreibt, indem es als erster Baustein bei der Herstellung neuen viralen Erbguts fungiert. Diese Erkenntnisse sind nicht nur bedeutend für die weitere Grundlagenforschung, sondern könnten auch neue Ansätze für die Behandlung von COVID-19 und anderen durch Coronaviren verursachten Infektionskrankheiten hervorbringen.
Der Preis
In Zusammenarbeit mit den Deutschen Gesellschaften für Hygiene und Mikrobiologie, Immunologie und Virologie vergibt die Robert-Koch-Stiftung jährlich drei Postdoktorandenpreise für herausragende Arbeiten an den wissenschaftlichen Nachwuchs in diesen Themenbereichen. Neben Nora Schmidt wurden Lucie Loyal vom Berlin Institute of Health (BIH) und Matthias Gröschel, ebenfalls vom BIH sowie von der Charité Berlin, mit den Postdoktorandenpreisen für Immunologie sowie für Hygiene und Mikrobiologie ausgezeichnet.